Theater im Walzwerk

Wie alles begann

Es war noch früh an diesem Mittwochmorgen, dem 10. Mai 2000, als meine Frau Mecki und ich zum ersten Mal auf das Uebemann-Gelände gingen. Mecki war auf der Suche nach neuen Räumen als Ersatz für ihre Puppen-Werkstatt in Köln-Dellbrück. Meine Fantasien waren weitaus diffuser: ich träumte von einem Fotoatelier und großen Ausstellungsräumen. Wir drückten uns die Nasen platt an den Eingangstüren der ehemaligen Kartbahn, um einen Blick in die Räume zu erhaschen. Nach kurzer Zeit kam ein Mitarbeiter zu uns, um zu fragen, was uns hierherführe. Wir sagten, dass wir auf der Suche nach mietbaren Räumen seien, und er verwies uns an Herrn Schmidt-Holzmann, der uns einen Termin für eine umfassende Ortsbesichtigung gab.

Für mich ein unvergessliches Erlebnis. Mein Fotografenherz jubelte bei so vielen neuen fotografischen Möglichkeiten. Mecki war auf der Suche nach einem Raumformat ähnlich ihrer bisherigen Werkstatt, mich faszinierten die großen Hallen: teilweise noch bestückt mit Maschinen und Werkstoffen, vor allem aber noch die Aura eines Industriewerks und einer Produktionsstätte ausstrahlend. Diese Hallen luden ein, ein Ort zu werden für Theater, Kunst und Kultur.

Es folgten Wochen, die einen kühlen Kopf erforderten, und Herr Schmidt-Holzmann unterstützte uns sehr bei der nötigen Kalkulation. Wir rechneten und rechneten, es blieb ein Risiko, ein großes Wagnis. Vor allem als aus der Puppen- und Theaterwerkstatt allmählich die Idee einer realen Theaterspielstätte wurde, ein Theater für Kinder und Erwachsene. Die Theatereröffnung wurde festgesetzt auf den 1. März 2001, obwohl noch nichts auf dieser Baustelle danach aussah. Aber der Termin stand, und die Bauplaner, Handwerker und viele Helfer und wir verfolgten ehrgeizig dieses Ziel. „Der Bär auf dem Försterball“ war das erste Stück auf unserer Bühne. In der damals noch zum Theater gehörenden angrenzenden Halle eröffnete Bürgermeister Dr. Morisse das „Theater im Walzwerk“.

Im Juli 2002 eröffneten wir in der Halle die erste Vernissage: Bilder von Franz Peters, „…, der Wolf aber ist ein Räuber der Meere“.

2006 Verleihung des Kulturpreises des Rhein-Erft-Kreises an das Theater im Walzwerk